Seit 2002 kenne ich Throwy aus meiner ehemaligen Katzengroup Feline. Später habe ich für ihn ein Webseite eingerichtet in der Hoffnung, das so ihm ein wenig Hilfe für die aufgenommenen notleidenen Katzen zuteil wird. Das hat sich leider nicht ergeben.
Das Webseitentemplate entspricht nicht mehr den heutigen Standard. Daher übernehme ich Text und Fotos zu 100% von meiner Webseite.
Das schrieb Throwy im Oktober in einer Katzengroup. Es macht deutlich, wie schwer es Katzen dort haben. Aber auch die Katzenfreunde.
Erst einmal Danke für den Throwy-Button. Ich werde ihn in erster Linie als Andenken an unsere Throwy betrachten, die wir so sehr vermissen.
Das wegen Tierasyl: ich denke ein Tierasyl muss auch alle Tiere aufnehmen, die dort hingebracht werden und das ist bei uns nicht der Fall. Ohnehin bringt hier niemand ein Tier, denn was nicht mehr gewollt ist, wirft man einfach raus oder tötet es, z.B.mit einem Stein im Plastiksack und ab ins Meer oder ebenso andere grausame Methoden.
Vor Jahren wurde eine Verordnung erlassen, dass streunende Hunde eingefangen werden, versorgt und einige Zeit zu abholen
bereitgestellt werden müssen. Dann sollten die herrenlosen Hunde “human” getötet werden, sprich von Polizisten erschossen werden. Alle Hunde sollten geimpft werden, ein Halsband mit Marke tragen und innerhalb eines Zaunes gehalten werden.
Was wirklich herauskam war, dass kein Geld für das Hundeheim da ist, kein Geld für die Munition ect. und niemand kümmerte sich groß um die Verordnung. Dann war einmal ein Report, dass in einer anderen Ortschaft ( wegen der Touristen!!!) streunende Hunde eingefangen wurden und dann im Kofferraum eines Autos abtransportiert, das den Auspuff zu den Hunden leitete, so dass diese bei der Ankunft tot waren. Leicht vorstellbar, wie die Tiere geheult und gewinselt haben, bevor sie qualvoll starben.
Unsere ‚Katzerei‘ begann mit einer Katze und drei Hunden die der Besitzer des gemieteten Hauses hinterliess, als er in die USA auswanderte. Mehr als fünf Monate wurde nur jeden Tag ein Plastiksack mit Essensresten über den Zaun geworfen und hie und da Wasser bereitgestellt, sonst tranken die Hunde Regenwasser und die Tropfen von einem Wasserhahn.
Wir übernahmen die Tiere, die so glücklich waren, wieder jemanden zu haben,der sie pflegt, streichelt und zweimal
am Tag füttert. Von den vier Babys gaben wir vier weg, die alle bereits tot sind, eines behielten wir.Vater und Mama starben
an Gift,so dass wir nun zwei Hunde haben. Die eine Katze bekam langsam Zuwachs von Katzen, die an ihrem Futter teilhaben wollten.
Erst ein großer Kater, der außerhalb der Mauer unter einem Baum lebte. Wir fütterten ihn zuerst mit Plastiktellern, die ich an
einer Schnur runterliess, dann kam er auf die Mauer und eines Tages konnte ich ihn herunternehmen. Er kam dann lange Zeit nur zum Fressen und zum anschliessenden streicheln und etwas schlafen und ging dann wieder. Erst später blieb er ganz bei uns. Bis auch er verschwand.
Er kam heim mit fast gestaltenem Schädel, aufgeschlisstem Maul, mit einem Draht um den Vorderlauf, den er wohl tagelang durchbiss, bis er Heimrennen konnte, mit dem Draht bis zum Knochen. Whity-Purtzel war gross, bis sechs Kilo schwer und verteidigte seine Katzenfamilie Tag und Nacht, bis er nie mehr heimkam.
Dann kam Nosy, die Katzenmama, die lange Zeit nur jeden Abend, wie mit einer Uhr, um sechs auf einem Ast saß und über die Mauer schaute. Ich brachte einen Nagel an und hängte eine kleine Plastikschüssel mit Futter hin, die sie leerte und dann wartete, bis ich Milch gab. Sie trank und ging dann wieder. Eines Tages kam sie dann zu uns und blieb. Sie war trächtig und eines Nachts holte sie uns aus dem Bett und wir machten ihr einen Plastikkorb zurecht. Um zwei Uhr nachts holte sie uns wieder und wir mussten beim gebären dabei sein. Sogar zwei der Babys raushelfen, die verkehrt lagen. Nosy brachte uns viermal Babies auf diese Art, bis einmal ihren Jungen einen Vogel brachte, ihnen den zu fressen gab und verschwand.
Blacky, eines ihrer Jungen, brachte ihre ihrerseits ihr Jungen unter dem Dach zur Welt, wo es extrem heiß wird. Ich musste, da man nicht reinkam, eine Deckenplatte entfernen, um Futter und Wasser hinzustellen und noch einen Karton als Haus. Zudem einen Ventilator, der von einem Schrank aus kühle Luft unter das Dach blies. Das passierte uns mehrmals.
Aber immer wieder starben Katzen an Krankheiten, Infektionen, die in Europa sicher sehr leicht zu behandeln sind. Manchmal starben in kurzer Zeit alle Babies einer Katze. Dann kamen mehr und mehr Findlinge dazu, die bei uns Schutz suchten. Manchmal sah es so aus, als ob jemand zwei oder drei Babies durch den Zaun geschoben hat – weil wir nie zuvor diese Babies gesehen haben. Mama Stranger brachte ihre Jungen bei Nachbarn zur Welt, kam aber zu uns zu fresssen. Dann
brachte sie einmal drei Miezchen und blieb bei uns.
Mama Pia fanden wir, vielleicht gerade zwei Monate alt, auf dem Trottier sitzend neben einem Guard am Eingang zu einem Warenhaus/Supermarkt. Da sie dort sicher nicht lange überleben konnte und er Guard sagte, dass sie niemanden gehörte, nahmen wir sie mit. Sie brachte uns ebenfalls Babies. Vom letzten Wurf starben aber sechs von sieben an Nasen- und Augeninfektionen. Daneben haben wir zwei blinde Katzen und eine halbblinde, jeweils ein Auge ausgekratzt und das andere dann infiziert und erblindet. Keine Hilfe vom Tierarzt, keine richtigen Medikamente…
Wir fanden Babies, die halb verhungert und verdurstet, bis zu uns krochen, eines das zusammen mit einem Stein in einem Plastiksack weggeworfen war und in einem Baum vor dem Zaun hing. Dann eines, Carprio, der offenbar flachgetreten worden war und bis zu seinem ungeklährten Tod nie lange schnell laufen konnte, da wohl die Lunge zu wenig Platz hatte. Jane kam heim mit einem Luftgewehrschuss im Bauch und starb nach drei Tagen. Micky bekam eine Hautinfektion,
die die Haare ausfallen ließ und die Haut braun und hart wie Baumrinde machte. Die Amtstierärztin wollte nicht einmal nahe
rangehen. Micky lag eines Tages fast steif in einem Kübel mit Blumenerde, indem sich auch Ameisen eingenistet hatten. Offenbar blockierte Micky deren Weg und sie bissen ihn so zahlreich, dass er an den Lähmungen starb. Er hatte ja kein Gefühl mehr in der Haut…
So geht unser Leben auch mit Katzen jetzt weiter, mit viel Freude und sehr viel Leid und Trauer.
Anderseits, wenn alle überlebt hätten, wären es jetzt wohl so an die 200 Katzen, was wir weder platz- noch arbeitsmäßig noch
finanziell verkraften könnten. Es ist schwierig genug mit zur Zeit 48 Katzen. Sie werden eifersüchtig, wenn wir nicht alle
gleich behandeln und streicheln, mit ihnen spielen; sie bekämpfen sich dann. Auch, wenn wie jetzt die Futterfische dreimal mehr kosten oder nicht zu haben sind, frisst ihr Dosen- und Trockenfutter zusammen mit den Medikamenten(wenn es welche gibt) mehr als 50% unseres Einkaufbuggets.
Mit noch mehr Tieren könnten wir es gar nicht mehr durchhalten. Preise, wie bei den Fischen können innerhalb 1 bis 2 Tagen um das mehrfache steigen oder fallen. Im Moment kosten Fische, die wir schon zu 10 Pesos per Kilo hatten, 60 und mehr. Wir können aber maximal 50-60 Kilo einfrieren und das reicht oft nicht bis wir wieder welche zu mehr normalen Preisen zu haben sind. Bei hellem Mond gibt es wenig Fische, bei starkem Wind und Wellengang geht niemand raus zum fischen usw. Und da fast alle Markthändler Kredite haben, die täglich kassiert werden, schlagen sie eben ihre Unkosten auf die wenigen Fische drauf. Es ist also wirklich nicht so leicht, so vielen Tieren ein gutes Zuhause zu geben. Zwei drittel der Tagesarbeit gehört ihnen: füttern, reinigen, Medizin verabreichen, ihre Häufchen wegputzen und Ihnen ihre Streicheleinheiten zu verabreichen.
Wenn ich aus dem Haus gehe, rennt eine kleine Karawane mit mir, sodass ich Mühe habe, einen Schritt zu machen. Und es werden immer zwei, drei oder mehr versuchen, an mir hochzuklettern. Was meiner Haut dann nicht gerade gut tut; besonders wenn eines von meiner Schulter runterrutscht und mir zwei Reihen ‚Bremsstriche‘ in den Rücken kratzt.
Liebe Grüße Throwy