Heute erhielt ich nach langer Zeit endlich wieder eine Mail von Throwy. Gut möglich das es die letzte sein wird, denn am Wochenende soll der schwere Taifun Hagupit auf die Philippinen treffen. Mit 700 KM- Durchmesser ist er sehr groß und man erwartet eine Geschwindigkeit von mindestens 300-Stundenkilometer. Es sieht nicht gut aus.
Hi Angi,
ich schreibe noch schnell, denn es koennte das letzte mal sein, Wir sind noch am aufräumen vom letzten Sturm vor einer Woche und nun soll am Wochenende ein Supertaifun kommen, weit stärker als der vom letzten Jahr und mit dem Zentrum über uns. Mit 300 km Speed, nichts von uns bliebe übrig, ich fürchte wir verlieren alle Tiere denn bei 300 km bleibt kein Haus und kein Zaun stehen. Sieht wirklich aus als ob ich hier ende mit nichts, ebenso Prisca. Bleibt nur noch hoffen auf ein Wunder.
So wünsce ich wenigstens Dir alles Gute, bei mir sieht es ohnehin nicht mehr danach aus. Wenn Du nichts mehr von mir hoerst, sind wir entweder tot oder zumidest alles ist kaputt. Und ich habe nicht mehr sdas Geld um alles neu aufzubauen und zu kaufen. Das wenige das noch da ist braucht Prisca zum überleben bis sie eine Witwenpension erhält, wenn es reicht, es kann viele Monate dauern. Land verkaufen geht kaum mehr, wer will schon in die Region ziehen. Und in der Schweiz bin ich ja abgemeldet.
So, liebe Grüsse, auch von Prisca,
Throwy
Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Beiden und deren Katzenfamilie nicht so großen Schaden nehmen.
Nachtrag um 22:40 Uhr – Trotz der Verhältnisse kam noch eine zweite Mail von Throwy an.
Hi Angi,
ich bin auch traurig, besonders wegen der Tiere, die verstehen ja nicht was ihnen auf einmal passiert. Habe bis heute noch nicht verwunden dass beim Erdbeben so viele Katzen nicht mehr zurück kamen als sie in Panic über den mehr als 2 Meter hohen Wellblech Zaun sprangen und entweder verletzt wurden, nicht mehr heim fanden oder von anderen Tieren auch in Panik umgebracht wurden. In der Angst vergessen sie ja alle Vorsicht. Und es gibt ja grosse Echsen und Riesenschlangen.
Es ist schon 3 Uhr morgens und gerade ist Francis zu mir gekommen.
Er ist unsere Katze, lebt aber seit jeher ausserhalb, meist bei einem Nachbar wo er auf einer Bank am Hauseingang auch oft schläft, obwohl es zwar unter Dach ist, aber offen. Erst jetzt habe ich ihn dazu gebracht, vorwiegend bei uns zu schlafen. Er ist nur an die Zementbank gewoeht, an nichts weiches und schläft entweder in einer Kartonbox oder auf dem Küchentisch wenn man ein Blatt Zeitungspapier hinlegt, Ich sitze manchmal eine Stunde mit Francis auf den Knien und er putzt sich bis er dann einschläft. Wenn er kommt nehme ich ihn hoch, er geht halb auf meine Schulter, umarmt mich und reibt sein Gesicht an meiner Wange, oder drückt sein Gesicht in meine offene Hand.
Wenn er und die anderen im-Haus Katzen, Micky die eine Kaiserschnitt Operation knapp überlebte, unser 14 Jahre alter King, Pity der zu uns kam und ganz mit farblosem Lack angestrichen war, Lucky der als einziger lebend gefunden wurde wenn alle anderen Babies halb gefressen waren und Suki, wo so krank war dass wi ihn zu uns nehmen mussten damit er überlebt und doch nun die kleinste von allen ist, wenn denen was passiert habe ich auch meinen letzten Herzinfarkt, das verwinde ich nicht mehr. Für mich sind sie weit mehr als nur geliebte Tiere, sie sind Teil meiner Familie wie Personen. Sie verstehen was ich ihnen sage und ich verstehe was sie mir sagen wollen.
Francis hat nun 2 Fische gegessen und schläft auf seiner Zeitung, wenn ihm kalt wird geht er dann in seine Schachtel.
Ich werde auch müde, das lesen strengt an und aus irgend einem Grund entsteht aus meinem Essen kein Muskelgewebe sondern seit drei Monaten nur Bauchfett das mich beim sitzen am atmen behindert aber keine Kraft gibt, habe beim gehen schon schnell Schmerzen, um so mehr mit der Arthrose im Rücken. Dabei dachte ich lange ich würde der Familie nachschlagen die alle über 95 wurden bis zu 99, nur meine Mutter starb früher an Gallen-und Nierenleiden. Na ja, vielleicht erwischt es mich ja per Taifun oder Erdbeben, das geht ja auch noch immer weiter und wird irgendwann gewaltig zuschlagen.
Nochmals liebe Grüsse und vielleicht haben wir Glück. Der Wetterdienst gibt aber nur 20% Chance dass der Sturm den Weg ändert, inzwischen ist es bereits ein Supertaifun stärker als der vor einem Jahr der Tacloban ganz vernichtete und Tausende umbrachte. Sein Zentrum zeigt genau auf unsere Gegend
Alles Gute, Throwy und Prisca
Prisca kann nicht Computer und nur Englisch,
die Adresse wenn das Haus noch steht:
XXXXX